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Gründonnerstag


Der gestrige Gründonnerstag heißt auch Hoher DonnerstagWeißer Donnerstag,Heiliger Donnerstag oder auch Palmdonnerstag. Weiß und Grün? Konnten die Leute sich nicht entscheiden, welche Farbe sie dem Tag verleihen wollten? 

Nun, Weißer Donnerstag leitet sich aus der liturgischen Farbe für den heutigen Tag ab. In den Kirchen sollte heute das Weiß dominieren.

Woher allerdings das Grün nun kommt, darüber streiten sich die Gelehrten. Die Grünen waren damals noch keine Partei, sondern die virides, die Büßer. Jene, die exkommuniziert wurden, gebüßt hatten und am Heiligen Donnerstag wieder in den Schoß der Kirche aufgenommen wurden. Das "grün" bezieht sich hier wohl auf eine Stelle im Lukasevangelium, Lukas 23,31: "Denn so man das tut am grünen Holz, was will am dürren werden?"
Gründonnerstag war "antlastag", die Kirchenbußen wurden heute erlassen und Sünder waren wieder wie frisches, frühlingshaftes, saftiges, fruchtbares Grün. Als rundum frisch und erneuert am dies viridium, dem Tag der Grünen.

Vielleicht kommt es auch vom Weinen der Sünder vor obigem Bußerlaß. Es wird gemutmaßt, dass sich das "grün" auch phonetisch entwickelt haben könnte aus grînen = Greinen = Weinen.   

So gibt es wahrscheinlich noch etliche Erklärungsversuche und alles, worin ich mir sicher bin, ist dass es sich um den Abend des Letzten Abendmahls handelt und somit theoretisch der Gedenktag der ersten Eucharistiefeier ist.

n der Kirche wird heute das Chrisam - das Salböl zur Spende der Sakramente - geweiht. Beim Gloria im Gottesdienst läuten noch einmal alle Glocken, die dann bis zum Gloria in der Osternacht schweigen müssen. (Orgel wird solange auch nicht gespielt.)
Normalerweise wird auch das Mandatum vollzogen, die Fußwaschung nach Jesu Beispiel. Daher leitet sich wahrscheinlich auch der englische Name Maundy Thursday ab. Begleitet wird das Mandatum oftmals von dem wunderbaren Ubi Caritas, einem Lied, das vermutlich Paulinus von Aquileia (ca. 730 - 802) geschrieben hat.

Die heute gelegten Eier wurden als Antlasseier gesammelt und am Ostersonntag geweiht. Für Glück, Gesundheit etc. sollten sie dann mitsamt der Schale gegessen werden.
Aus dem 14. Jahrhundert ist für heute ein weiterer Brauch bezeugt, der vermutlich weiter zurückgeht als bis in das 14. Jahrhundert - das Essen grüner Speisen wie Salate, Kräuter etc.
Vielfach war es auch der Tag der ersten Aussaat und man versprach sich besonders reichen Ernteertrag davon.
Die schweigenden Glocken wurden gerne durch Ratschen und Klappern ersetzt, die nicht nur zur Messe riefen, sondern auch übelwollende Dämonen und böse Geister vertreiben sollten.

Weitere Bezeichnungen für den heutigen Tag sind dies cenae domini ("Tag des Abendmahls des Herrn"), dies absolutionis ("Tag der Sündenvergebung"), dies indulgentiae ("Ablasstag"), dies azymorum ("Tag der ungesäuerten Brote"), dies mandati("Tag der Fußwaschung") oder consecratio chrismatis ("Chrisamweihe").
Heute beginnt das Triduum Sacrum, die drei heiligen Tage.

Ein toller Post von Rowan von Sciptorium.

Nun wünsche ich Euch ein wundervolles Osterfest
euer Sternchen

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