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Nein das bin nicht ich,sondern Gisele.
Ich habe Sommersprossen. Auf meiner Nase, meinen Wangen, meinen
Schultern, meinen Armen und Händen und auf meinen Knien. Sie tauchten zuerst auf meiner Nase auf und haben sich von dort langsamausgebreitet. Ich habe sie an meine Tochter weitervererbt,zusammen mit den rötlichen Haaren.
Sie wollte lieber braune Haare und Haut!
Ich habe mal die Worte »Freckles are...«, also »Sommersprossen sind...«, bei Google eingetippt. Google fängt dann an, das Wort zu ergänzen, nach dem man höchstwahrscheinlich sucht, sodass man es selbst nicht mehr ausschreiben muss, und in diesem Fall war der Ergänzungsvorschlag »...hässlich«: »Sommersprossen sind hässlich«. Ich weiß natürlich nicht genau, wie das Programm funktioniert und ob es uns wirklich viel darüber sagt, wie die Menschheit über Sommersprossen denkt, aber ich war jedenfalls überrascht, diesen Satz zu lesen.
Als Kind hätte ich mich darüber nicht gewundert. Ich hasste meine Sommersprossen und fand es schrecklich, mitansehen zu müssen, wie sie sich vermehrten und ausbreiteten. Ich weiß noch, wie ich sie das erste Mal auf meinen Schultern entdeckte und wie hilflos und hässlich ich mich fühlte. Ich hasste auch meine blasse Haut, und ein paar Sommer lang versuchte ich alles, um etwas Farbe zu bekommen. Das Ergebnis war ein Sonnenbrand – und noch mehr Sommersprossen. Mal ganz abgesehen von den Schmerzen: Es war ein Kampf, den ich nicht gewinnen konnte. Irgendwann zog ich mich in den Schatten zurück, wo ich mich, wenn die Sonne scheint, bis heute verstecke.
Aber auf jeden Fall bin ich jetzt an einem Punkt, an dem ich Frieden mit meinem Körper gemacht habe, mit all seinen Flecken. Ich bin froh, dass ich einen Körper habe, der gesund ist. Und, wenn ich das als Betroffene so sagen darf, ich finde auch, dass Sommersprossen etwas Wunderschönes sind. Im Winter verblassen sie, aber es ist schön, zu sehen, wie sie jeden Sommer zurückkommen. Teil der Ich hoffe jedenfalls, ich kann meine so lange wie möglich behalten.
Einen guten Start in WE Sabine,Danke fürs lesen.
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